Einzelstory

„Der Lateinamerika-Verein ist und bleibt für
uns ein unverzichtbarer Pfeiler unserer Beziehungen
nach Lateinamerika!“
Frank Walter Steinmeier 

Happy BirthdayS – 365 Jubiläumstage

¡Tanto Tiempo!:
100 Jahre Wirtschaft – 100 Jahre Beziehungen
Der Lateinamerika Verein feiert sein 100-jähriges Bestehen

Feierlich geht es schon zu im Auswärtigen Amt, am 6. Juli 2016. Hier in Berlin begeht der Lateinamerika Verein gemeinsam mit dem Außenministerium und seinen Mitgliedern, Vertretern der Botschaften, Ministerien und Verbänden den ersten Festakt zum 100-jährigen Bestehen. Denn am 13. Januar 1916, mitten im I. Weltkrieg, fanden sich unter der Führung von Prof. Dr. Bernhard Schädel die Gründungsmitglieder in den Räumlichkeiten des Seminars für romanische Sprachen und Kultur in Hamburg zusammen, um den heutigen LAV unter dem Namen „Hamburgischer Ibero-Amerikanischer Verein“ zu gründen, wobei die gerichtliche Eintragung des Vereins am 24. August 1916 erfolgte.

Der Hausherr, Außenminister Frank-Walter Steinmeier, begrüßt an die 400 Gäste im Weltsaal und unterstreicht in seiner Rede die historische und politische Bedeutung des Vereins und seines Netzwerkes. Er betont die besondere Verbundenheit zwischen den Staaten, ihren Menschen und die menschliche Nähe zu ihnen bei aller geographischen Entfernung.

100 Jahre LAV seien „100 Jahre Austausch, Handel und Kooperation mit einem lebhaften und dichten Netzwerk aller an Lateinamerika Interessierten in der deutschen Wirtschaft und darüber hinaus“, so Steinmeier und er erklärt weiter: „Der Lateinamerika-Verein ist ein hoch geschätzter und wertvoller Partner der Bundesregierung. Gleichzeitig vertritt er unsere lateinamerikanischen Partner in Deutschland.“

Bodo Liesenfeld, Vorsitzender des LAV-Vorstandes, dankte Minister Steinmeier für die Wertschätzung des Vereins, der durch die Einladung ins Auswärtige Amt „in einer einmaligen Art und Weise Ausdruck verliehen werde“, und hält fest, dass der LAV sich als einzige Institution in Deutschland ausschließlich und ohne Präferenzen um Lateinamerika und die Karibik kümmere.

Liesenfeld stellte allen Betrachtungen des Jubiläums vor allem eines voran, nämlich, dass die Ehre der 100 Jahre vorrangig den Mitgliedern des Vereins gebühre, „den vielen großen, mittleren und kleinen Unternehmen, die (…) über ein Jahrhundert ein fundamentales Interesse an Lateinamerika aufrecht erhalten haben, ungeachtet aller weltpolitischer Wirren und wirtschaftlicher Auf und Abs.“

Alicia Bárcena Ibarra, Exekutivsekretärin der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Lateinamerika und die Karibik (CEPAL/ECLAC), ist aus Santiago de Chile angereist und würdigt als dritte Festrednerin die historische Rolle des LAV in den letzten 100 Jahren und spricht von ihrer Vision der Notwendigkeit einer noch engeren Zusammenarbeit Deutschlands und Lateinamerikas als Wertegemeinschaft in Anbetracht globaler Herausforderungen. Eine besondere Bedeutung misst Bárcena in diesem Zusammenhang deutschen Investitionen und Innovationen bei.

Gitarren- und Cellomusik live mit Stücken von Heitor Villa-Lobos, Agustín Barrios und Astor Piazzolla gaben der Feier einen virtuosen musikalischen Rahmen, bevor die Gäste beim anschließenden Empfang auf den Geburtstag anstoßen konnten. Der informelle Ausklang ist von den Gästen aus Wirtschaft und Politik wie immer ausgiebig für Gespräche und neue Kontakte genutzt worden.
 

Yvonne Steiner, BRS Dortmund, November 2016