Die Brücke zwischen
Nationen und Kulturen
Am 13. Januar 1916, mitten im I. Weltkrieg, finden sich 20 Personen in den Räumlichkeiten des Seminars für romanische Sprachen und Kultur in Hamburg zusammen, um den heutigen Lateinamerika Verein zu gründen. Das Programm des Vereins wird mit einem emotionalen Aufruf veröffentlicht und von nicht weniger als 62 Unternehmen und 61 Einzelpersonen unter Führung von Prof. Dr. B. Schädel, Direktor des Seminars für romanische Sprachen und Kultur unterzeichnet. Am Ende des Jahres 1916 zählt man 552 Mitglieder.
Die gerichtliche Eintragung des Vereins
erfolgte am 24. August 1916.
Den Grundgedanken des Vereins spiegeln die ersten Sätze des Jahresberichtes 1916:
„Der Hamburgische Ibero-Amerikanische Verein E. V. pflegt die kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den neutralen Ländern auf der Pyrenäenhalbinsel, in Süd-und Mittelamerika. Als gemeinnützige Einrichtung wendet er sich an diejenigen Kreise des deutschen Bildungs- und Wirtschaftslebens, welchen an einer auf der hanseatischen Überseeerfahrung beruhenden Pflege und an einem der Eigenart und der Wichtigkeit der beteiligten Länder entsprechenden Ausbau der Beziehungen gelegen ist. Er befaßt sich nicht mit Interessenvertretungen erwerblicher oder lokaler Art, mit innerpolitischen oder konfessionellen Angelegenheiten.“
Weiterhin heißt es:
„Die umfassende und alte Überseearbeit Hamburgs auf dem Gebiete des Handels und der Schiffahrt, seine Einrichtungen auslandwissenschaftlicher Art, die Vertrautheit vieler Hamburger mit Volk und Sprache der ibero-Amerikanischen Länder, die Summe persönlicher Erfahrungen und Beziehungen, die hier im Hinblick auf diese Länder zusammenlaufen, die geographische Lage der Hansestadt, für deutsche Überseer ebenso wie Ibero-amerikaner von alters her ein Zentrum, das sind die Grundlagen, auf denen dieser Verein ruht und auf denen er längst bestehende Arbeiten im hanseatischen Sinne weiterführen und fördern, neue in Angriff nehmen konnte.“
Dem Vorstand gehören 1916 folgende Personen an:
- Prof. Dr. B. Schädel, Direktor des Seminars für romanische Sprachen und Kultur (Vorsitz)
- H. C. L. Rode, Firma Van Dissel, Rode & Co.
- Dr. jur. E. L. Llorens, Heraldo de Hamburgo
- Dr. jur. F. Eddelbüttel M.d.B.
- W. Herkenroth, Hamburgisches Kolonialinstitut
- L. Drazdiak, Firma Hirschmann & Co.
Beisitzer:
- Th. Amsinck, Direktor der Hamburg-Südamerikanischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft
- Dr. Asenjo, Heraldo de Hamburgo
- Prof. Dr. L. Brauer, Direktor des Eppendorfer Krankenhauses
- J. Heymann, Hamburger Nachrichten
- M. Hirschmann, Firma Hirschmann &Co
- F. Liebermann, Firma Frankfurter & Liebermann
- W.E. Michahelles, Inhaber der Firma Gebrüder Michahelles
- E.P.H. Nehlsen, Hamburg-Amerika-Linie
- A. Strube, Firma Aug. Strube & Ültzen
- P. Vaith, Hamburger Fremdenblatt
- Prof. Dr. A. Voigt, Direktor des Institutes für angewandte Botanik
- Dr. W. Wagemann, Privatdozent an der Universität Berlin
- Th. L. Westphalen, Firma Libert Westphalen
- Prof. Dr. W. Weygandt, Direktor der Staatskrankenanstalt Friedrichsberg
Yvonne Steiner, BRS Dortmund
Vorstandsvorsitzende des LAV
Hamburgischer Ibero-Amerikanischer Verein e.V. 1916
- Prof. Dr. Bernhard Schädel (*1878 - †1926), Direktor des Seminars für romanische Sprachen und Kultur Hamburg
- Stellv. H.C.L. Rode (*1854 -†1936), Firma Van Dissel, Rode & Co.
Danach bis ca. 1923 Ibero-Amerikanische Gesellschaft e.V.
- 1922 Bürgermeister Dr. A. Schröder, M.d.B. (*1855 - †1945)
- Stellv. Prof. Dr. Bernhard Schädel (*1878 - †1926)
Geschäftsstelle der Deutschen Handelskammern in den lateinamerikanischen Ländern (GELATEINO)
- seit 1921 Anton Hübbe, Mitglied des Vorstandes Deutsch-Südamerikanische Bank AG
Latein-Amerikanischer Verein (GELATEINO) Hamburg-Bremen e.V.
- seit Juli 1934 Hermann Viktor Hübbe, Mitglied des Vorstandes Deutsch-Südamerikanische Bank AG
- seit März 1939 Hans Heinrich Waitz, Partner Münchmeyer & Co.
- seit Okt. 1939 Curt Rabbow sen., Inhaber Rabbow & Co.
- 1945 Hans Heinrich Waitz, Firma Münchmeyer & Co.
Ibero-Amerikanischen Verein Hamburg-Bremen e.V.
Umbennung 1957 in Ibero-Amerika Verein e.V. (IAV)
- seit 30.9.1949 Curt Rabbow sen., Inhaber Rabbow & Co.
- seit 1.8.1950 Hans Heinrich Waitz, Partner Münchmeyer & Co.
- seit 25.5.1971 Helmut Lorenz-Meyer, Inhaber Theodor Wille
- seit 7.6.1977 Carl Otto Merkel, Inhaber Louis Delius & Co.
- seit 27.11.1981 Günter W. Becker, Mitglied des Vorstandes Bayer AG
- seit 25.1.1989 Dr. Hans Singer, Vorsitzender des Vorstandes Ferrostaal AG und Mitglied des Vorstandes MAN AG
- seit 1.1.1994 – 1998 Albrecht C. Rädecke, Sprecher des Vorstandes Deutsch-Südamerikanische Bank AG
- seit 1998 Dr. Hans-Georg von Heydebreck, Mitglied des Vorstandes Ferrostaal AG, Essen
- seit 2001 Dr. Ing. Jürgen Harnisch, Vorsitzender des Vorstandes ThyssenKrupp Automotive AG, Bochum
ab 2009 Lateinamerika Verein e.V.
- 2006 – heute Bodo Liesenfeld, Liesenfeld International GmbH
Der Lateinamerika Verein e.V. Hamburg und seine Namensgebung im Verlauf seiner Geschichte
Januar 1916 gegründet
am 24. August 1916 offiziell im Vereinsregister in Hamburg eingetragen als
Hamburgischer Ibero-Amerikanischer Verein
Danach von 1917 bis ca.1923
Ibero-Amerikanische Gesellschaft e.V.
(Wann die Umbenennung erfolgte und wann in GELATEINO aufgegangen bis dato ungeklärt)
6. August 1921
parallele Gründung und Aufnahme der Tätigkeit als
Geschäftsstelle der Deutschen Handelskammern in den lateinamerikanischen Ländern (GELATEINO)
12. Juli 1934
Gelateino wird zu
Latein-Amerikanischer Verein (GELATEINO)
Hamburg-Bremen e.V.
30. September 1949
Latein-Amerikanischer Verein (GELATEINO) Hamburg-Bremen e.V. und
Gesellschaft der Freunde des Ibero-Amerikanischen Instituts (parallel gegründet 1931) fusionieren zum
Ibero-Amerikanischen Verein
Hamburg-Bremen e.V.
13. Juni 1957
Ibero-Amerika Verein e.V. (IAV)
13. Juni 2009
Lateinamerika Verein e.V. (LAV)